Ich habe das Buch jetzt fertig gelesen.
Es geht weiter, indem Archilochos mit jedem einzelnen seiner Weltordnung auf die eine oder andere Art in Kontakt kommt: - Alles fängt damit an, dass er aus heiterem Himmel von Petit Paysan Archilochos zum Generaldirektor der Atomkanonen- und Geburtszangenabteilung ernannt wird. - Dann macht ihn der Bischof zum Weltkirchenrat. - Passap malt ihn als griechischen Kriegsgott Ares. - Maître Dutour übergibt ihm das Schlösschen der Weemans - Bob Forster-Monroe & Hercule Wagner sind Archilochos Trauzeugen Sobald Archilochos jedoch versteht, dass Chloé eine Prostituierte war, bricht seine Weltordnung zusammen. Das Buch ist speziell, da es zwei Enden hat. Das erste Ende ist Kapitel 24a. Es fängt folgendermassen an: "(Es folgt das Ende der Leihbibibliotheken)" Das zweite Ende ist Kapitel 24b, das eigentlich nicht ein anderes Ende ist, sondern nur eine Weiterführung von Kapitel 24a, ein Anhang an das offizielle Ende sozusagen. 1. Ende Archilochos findet Chloé nicht mehr. Aus lauter Verzweiflung fragt er die Weemans, ob er bei Ausgrabungen in seiner alten Heimat (Griechenland) mithelfen kann. So kommt er schlussendlich doch noch nach Griechenland und kann aus der ihm bekannten Welt fliehen. Die Weemans streiten sich, ob sie nach einem Tempel des Zeus graben oder einem der Aphrodite. Als Archilochos den Sand wegscharrt, legt er Chloé frei, die sich dort im Sand vergraben hatte. Sie lieben sich noch/wieder, doch die Frage nach dem Tempel bleibt offen. 2.Ende Die zwei sind wieder zu Hause und alles ist zusammengebrochen: der Staat und Petit-Paysan. Archilochos kommt die tugendhafte Welt, in der sie nun leben, unheimlich vor. Chloé erzählt, dass sie, als sie im Sand vergraben war, die Statue der Liebesgöttin Aphrodite unter sich gespürt habe. "Wir dürfen nie aufhören nach der Liebesgöttin zu suchen (...) sonst werden wir von ihr verlassen." (S.156)
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Anolph Archilochos ist ein sittlicher Mensch mit gewissen Prinzipien. Er raucht nicht, trinkt nicht und fluchen kommt noch weniger in Frage. Seine Welt ist gefestigt, pünktlich und hierarchisch, dafür besitzt er ein sittliches Weltgebäude. Es besteht aus einer hierarchie von verschiedenen Menschen, die Archilochos besonders verehrt und die er als Vorbild nimmt. Hier ist diese Liste zusammengefasst. Die sittliche Weltordnung von Archilochos:
1.Staatspräsident 2.Bischof Moser (der A.n.p.d.v.C.) 3.Petit Paysan (Firmenchef von Arnolph) 4.Passap reproduktion (berühmter Mahler) 5.Bob Forster-Monroe (amerikanischer Botschafter) 6.Maitre Dutour (Hilfsprediger de A.n.p.d.v.C.) 7.Hercule Wagner (Rektor der uni) 8.Bibi Archilochos Doch diese Weltordnung ist nicht so Bruchsicher, wie sie anfänglichs scheint. Im Verauf des Buches trifft er jeden einzelnen dieser Weltordnung und er verliebt sich in Chloé also gibt es verschiedene Änderungen. Gilbert & Elizabeth Weeman (Adoptiveltern von Chloé) nehmen den 6.&7. Platz ein, nach dem er Chloé kennenlernt. Maitre wird dann zu Platz 9 & Wagner zu 10 Auf Seite 117 (also sehr spät in der Geschichte) erhebt er Mr. und Mrs. Weeman, zur Nummer 1 & 2, da sie ihm ihr Schlösschen vermachen. Doch ganz am Ende wird jedoch alles über den Haufen geworfen. Er hat Chloé in der Kirche stehengelasshen und ist bereit, den Staatspräsidenten umzubringen. Durch einen Ablauf, von verschiedenen Ereignissen, sitzt Archilochos dann mit dem Staatspräsidenten zusammen, isst Hühnchen, trinkt Champagner und Raucht. "Ich habe keine Ideale mehr" (S. 141) Nach den anfähnglichen Prosahöchstformen nimmt das Buch langsam aber sicher Fahrt auf. wir erfahren mehr über das Leben von Archilochos. er ist "Nur ein Unterbuchhaler. Viel leicht noch genauer: Der Unterbuchhalter eines Unterbuchhalters" (S. 14) zu dem lernen wir seine sogennante Weltordnung kennen: Die Weltordnung des Archilochos Doch kommen wir zu Hauptthema vom Buch... Grieche sucht Griechin! eines Tages findet Madame Bieler, "Sie sollten heiraten, Monsieur Arnolph" (S. 16). Also wird eine Anzeige in die Zeitung gestellt: Grieche sucht Griechin! Am übernächsten Tag bekommt Archilochos schon eine Antwort, und eine "echte kleine Dame" (S. 19) spatziert in das kleine café Chèz Auguste. Sie ist teuer angezogen und fest entschlossen Archilochos zu heiraten. "sag doch Chloé zu mir", sagte sie, "und 'du', jetzt da wir heiraten, und ich will dich heiraten" (S. 20f) Nach einem Glas Milch, Machen sie einen Spaziergang, bei dem Archilochos von praktisch jeder Nummer seiner Weltordnung gegrüsst. Es ist der schönste Tag seines bisherigen lebens. Ich Persönlich finde es suspekt, wie Chloé auf die Anzeige reagiert. Mal sehen wie es weiter geht. Aber, bis auf die paar, ich nenne sie jetzt mal ganz dreist, Abschweifungen, bei denen Dürrenmatt 1,5 Seiten lang ganz genaustens den Nebel und das Braun den Flusses beschreibt (S. 26) habe ich die Lektüre eigentlich genossen mir sind besonders die kleinen Details positiv aufgefallen, wie z.B., dass Archilochos praktisch all sein Wissen über Menschen aus einem Magazin namens Match hat. Aber auch der Verlauf des Wetters und die Qualität des Tages, die scheinbar zusammen funktionieren. Geht es Archilochos gut ist es Sonne und sobald er wieder alleine ist ist wieder Nebel. Autor:Frederik Meyer Wir haben das Buch in der Diogenes Verlagsausgabe (siehe Bild) gekauft. Es ist recht schlicht gehalten, auf dem Deckblatt ist nur der Titel und ein Bild von einem alten Fahrtenschiff. Schlägt man das Buch auf sieht man auf der Deckseite den Titel "Grieche sucht Griechin Eine Prosa Komödie" Aha! eine Prosa Komödie also, dass klingt ja schon mal ganz gediegen. Machen wir uns auf etwas (wie es so schön auf dem Buchrücken sagt) "Dürrenmattsche Ironie" gefasst. Prosa, die : Metrisch nicht gebundene, im Stilniveau variable Mitteilungsform von Texten Was das Stilniveau angeht, tobt sich Dürrenmatt schon auf der ersten Seite aus: "Die Strassen, die Avenuen, die Boulevards glänzten vor Nässe, den Gehsteigen entlang flossen Rinnsale, Bäche, kleinere Flüsse, die Automobile schwammen herum, die Menschen gingen unter Schirmen, waren in Mäntel gehüllt, liefen mit nassen Schuhen und immer feuchten Strümpfen, die Riesen, Putten und Aphroditen, die teils die Balkone der Palais und Hotels trugen, teils sonst an den Fassaden klebten, troffen, tropften, waren übergossen von Wasserfäden, von Vogelmist, der sich auflöste, und unter dem griechischen Giebel des Parlaments suchten zwischen den Beinen und Brüsten der Patriotischen Reliefs die Tauben Schutz." Na, wenn dass mal nicht die höchste form von Prosa, für den Satz "Es regnet." ist! Meinen Respekt, Herr Dürrenmatt Doch nun mal Spass bei Seite. Auf den Ersten paar Seiten, werden schon die ersten Charaktere eingeführt. Der Protagonist, Arnolph Archilochus: Raucht nicht und Fluchen kommt auch nicht in Frage, immer angezogen, hat aber noch nie mit einer Frau geschlafen, dabei ist er fünfundvierzig. Die Leiterin der Bar Georgette Bieler: kümmert sich um Arnolph, bringt ihm immer Milch, bzw Sonntags Perrier. Der Ehemann von Madame Bieler, Auguste Bieler: Gewinner der Tour de Suisse und fast der Tour de France. Er ist schmächtig und bedient im Maillot jaune. Diese drei nicht gerade uninteressanten Charaktere versprechen ein spannendes Buch. |
AutorAmon |